Die vier ringe: Audi, DKW, Horch UND Wanderer

Erfahren Sie mehr über die Entstehung der Auto Union durch den Zusammenschluss von Audi, DKW, Horch und Wanderer.

Begeben Sie sich auf eine Zeitreise von 1904 bis 1945 und entdecken Sie die Meilensteine der deutschen Automobilgeschichte.


Die Geschichte der Firma Horch reicht bis ins Jahr 1899 zurück, als August Horch sich erstmals in Köln selbständig machte. 1902 zog das Unternehmen nach Reichenbach im Vogtland. Weil die Produktionskapazitäten allerdings schnell erreicht waren, zog es 1904 nach Zwickau um.

In den folgenden Jahren etablierte sich Horch als bedeutender Hersteller von Luxusfahrzeugen. Die Marke stand für hohe Qualität, technische Innovationen und elegantes Design.

Ein rekonstruierter Horch 14-17 PS Tonneau von 1904

Die Geburt und rasche Bekanntheit von Audi

Im Jahr 1909 verließ August Horch das von ihm gegründete Unternehmen, nachdem es Meinungsverschiedenheiten mit dem kaufmännischen Direktor Jakob Holler gab und gründete die »August Horch Automobilwerke GmbH«.

Nach einem Rechtsstreit um die Verwendung seines Namens als Firmenbezeichnung latinisierte Horch seinen Namen kurzerhand. So entstand "Audi", was auf Lateinisch "Höre!" oder "Horche!" bedeutet. Das Unternehmen wurde am 25. April 1910 als »Audi Automobilwerke GmbH« registriert.

Horch- und Audi-Wagen traten bei der Österreichischen Alpenfahrt zwischen 1911 und 1914 an.

In der Automobilproduktion von Audi wurde auf Innovation und Spitzenleistungen gesetzt. Bemerkenswert bei den Modellen der Anfangszeit waren die erstmals praktizierten Ansätze zur Standardisierung der Fahrgestellbreite, Spurmaße und Radstände.

Typisch war auch das schon bei Horch-Wagen angewandte Prinzip der breiten Kurbelgehäusewanne zur Befestigung des Motors zwischen den Rahmenlängsträgern.

Horch setzte gezielt auf sportliche Erfolge und nahm mit seinen Audi-Modellen an verschiedenen Rennen und Wettbewerben teil.

Ein riesiger Erfolg war der Große Alpenwanderpreis bei den Internationalen Österreichischen Alpenfahrten von 1912 bis 1914 für drei Mannschaftssiege in Folge. Bei diesen Rennen mussten die Teilnehmer eine Strecke von über 2.000 Kilometern über die Alpen bewältigen, was eine enorme Herausforderung für Mensch und Maschine darstellte.

Kraft der vier ringe - Die Entstehung der Auto union

Im Jahr 1932 fusionierten die Zwickauer Marken Audi und Horch mit dem Zschopauer Unternehmen DKW und der Automobilabteilung von Wanderer. Das neue Unternehmen wurde unter dem Markennamen Auto Union bekannt. Der neue Automobilkonzern nutzte sein Potenzial durch die Koordination eines umfassenden Fertigungsprogramms, das vom Leichtmotorrad bis zum Luxuswagen reichte.

Dabei wurden klare Markenprofile für die verschiedenen Pkw-Typen festgelegt.

  • Audi konzentrierte sich auf die obere Mittelklasse und präsentierte technisch fortschrittliche Sechszylinderreihenmotoren mit einem Hubraum von 2 bis 3 Litern.
     
  • DKW setzte auf robuste und preiswerte Kleinwagen mit Zwei- und Vierzylinderzweitaktmotoren und einem Hubraum von bis zu 1 Liter.
  • Horch etablierte sich in der Oberklasse mit eleganten und luxuriösen Achtzylinderreihen- und V-Motoren mit einem Hubraum von 3 bis 5 Litern und sogar 12-Zylindermotoren mit 6 Litern Hubraum.
     
  • Wanderer präsentierte solide Mittelklassefahrzeuge mit konservativen Sechszylinderreihenmotoren und einem Hubraum von 2 bis 3 Litern.
Die vier ineinander verschlungenen Ringe symbolisieren die vier Gründungsfirmen der Auto Union

Revolutionäre Technologie und Innovationsgeist der Auto Union

Die Auto Union zeichnete sich durch seine Innovationskraft und modernen Fertigungsverfahren aus. Die zentrale Fahrzeugentwicklung seit 1935 führte zu einer Standardisierung von Vier-, Sechs- und Achtzylindermotoren, vereinheitlichten Getrieben, Fahrgestellen und Radaufhängungen, um die einsetzende Massenmotorisierung zu bewältigen.

Des Weiteren kann der Automobilkonzern auf eine lange Geschichte im Motorsport zurückschauen und ist für ihre erfolgreiche Teilnahme an verschiedenen Rennserien bekannt.

Insgesamt hat die Auto Union einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Automobilindustrie geleistet und die Automobilbranche mit fortschrittlichen Technologien und Designs geprägt.
 

Das Ende der Auto Union wurde durch den Zweiten Weltkrieg eingeleitet, in dem ein Teil der Produktionsstätten zerstört wurden. Nach dem Krieg war das Unternehmen bankrott und wurde im Westen Deutschlands neu aufgebaut. In Ingolstadt begann 1949 die neugegründete Auto Union GmbH wieder mit der Fahrzeugproduktion von DKW Produkten. Ab 1958 wurde der Hersteller von der Daimler-Benz AG und später zum Jahreswechsel 1964/65 durch die Volkswagen AG übernommen.

Heute ist die Audi AG Teil des Volkswagen-Konzerns und produziert eine breite Palette von Fahrzeugen, darunter Limousinen, SUVs und Sportwagen, die weltweit verkauft werden.

Inszenierung einer Auto Union-Filiale der 1930er Jahre

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